Wie können Produktinnovationen im Bereich Bau gefördert und umgesetzt werden?

Auf der Veranstaltung „Produktinnovationen – mit Unterstützung der Hochschulen!” konnten sich am 30. November 2017 rund 25 Teilnehmer über das Thema Produktinnovationen innerhalb der Bauwirtschaft informieren. Die Veranstaltung zählt zur Veranstaltungsreihe: „AACHEN BUILDING EXPERTS treffen Experten“. Diese dient dem Wissens- und Technologietransfer sowie dem Erfahrungsaustausch zwischen Hochschulen und Unternehmen.

Drei Referenten gewährten in ihren Vorträgen detaillierte und praxisnahe Einblicke in unterschiedliche kritische Erfolgsfaktoren der Förderung und Umsetzung von Bauprodukt-Innovationen.

Dr. Jens-Christian Winkler, Prokurist der TFI Aachen GmbH und Lehrbeauftragter an der RWTH Aachen, stellte in seinem Vortrag mit dem Titel „Unverrückbarer Rahmen für Bauprodukten-Innovationen: Sicherer Umgang mit der EU-Bauproduktenverordnung“ die Grundlagen der EU-Bauproduktenverordnung vor und welche Pflichten sich die Hersteller aus dieser heraus ergeben. Eine dieser Pflichten stellt der Erwerb der CE-Kennzeichnung für neue Bauprodukte dar, ohne die das Produkt nicht innerhalb der Europäischen Union vertrieben werden darf.

Wie Unternehmen und Hochschulen miteinander kooperieren können erläuterte Eric Spinnräker, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Energieeffizientes Bauen E3D der RWTH Aachen, in seinem Vortrag mit dem Titel „Forschung – Ideen, Innovationen und Produkte“. Herr Spinnräker stellte u.a. das Projekt „EnEff-Campus“ vor. Das Ziel des Projektes besteht darin, ein Energieversorgungskonzept für das Forschungszentrum Jülich zu erstellen, welches automatisiert durch das Feedback der vor Ort ansässigen Akteure an den jeweiligen aktuellen Energiebedarf angepasst werden kann. Dadurch soll der Energieverbrauch optimiert werden.

Über Fördermöglichkeiten für Produktinnovationen innerhalb der Bauwirtschaft informierte Andreas Koch, Abteilungsleiter „Textiles Bauen“ am Institut für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen. Gefördert werden können Produktinnovationen durch die direkte Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen und den Hochschulen. Diese Kooperationen bringt nicht nur neue Innovationen zustande, sondern ermöglicht auch die Realisierung eines gemeinsamen Forschungsprojektes, welches z.B. durch die Europäische Union oder das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) gefördert werden kann.

Um in Zukunft die Erforschung und die Entwicklung neuer innovativer Materialien fördern zu können, wurde innerhalb des AACHEN BUILDING EXPERTS e.V. die Gruppe „Textiles Bauen“ gegründet. Dies gaben Herr Koch und Herr Goar T. Werner (Geschäftsführer des AACHEN BUILDING EXPERTS e.V.) am Ende der Veranstaltung bekannt. Das Institut für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen wird u.a. mehrmals im Jahr eine 1-Tages-Schulung anbieten, die sich thematisch dem Einsatz technischer Fasern und Textilien im Bauwesen widmet.

 

Bild 1: Die drei Referenten Eric Spinnräker (mitte), Dr. Jens Christian Winkler (2. v.r.) und Andreas Koch (rechts) mit Moderator Goar T. Werner (1. v. l.).

 

Bild 2: Die Teilnehmer der Veranstaltung konnten sich umfassend über den Themenkomplex Produktinnovationen in der Bauwirtschaft informieren.