Zusammen mit den Instituten für Baustoffforschung (ibac) und für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen University sowie dem TFI – Institut für Bodensysteme an der RWTH Aachen e.V. organisierte der AACHEN BUILDING EXPERTS e.V. den 2. Workshop des ABE-Innovations-Netzwerkes „Textiles Bauen”. Die Veranstaltung griff Ergebnisse des ersten Workshops und Anregungen der Teilnehmer vom Kick-off des Netzwerks im Juli auf. Programmschwerpunkte bildeten Projekt- und Produktbeispiele, Brandschutz und Umweltverträglichkeit. Mehr als 40 Experten aus Industrie, Bauwirtschaft und Hochschulen verfolgten die spannenden Vorträge und nutzten die Gelegenheit zum Netzwerken und Informationsaustausch.
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Michael Raupach, Leiter des Instituts für Baustoffforschung (ibac) der RWTH Aachen University begrüßte die Teilnehmer und gab einen Rückblick auf die Resultate des Workshops der letzten Veranstaltung zum Thema textiles Bauen.
Johannes Jansen, Geschäftsführer der A. Frauenrath BauConcept GmbH, sowie Matthias Krüger, GKD – Gebr. Kufferath AG, erläuterten am Beispiel des auf dem Campus Melaten gemeinsam realisierten „CampusTors“ die Besonderheiten und die technische Umsetzung des Fassaden-Metallgewebes. Robert Schild, Habitat Marketing Direktor von Saint-Gobain Mitteleuropa, stellte ein von amerikanischen und deutschen Studenten als Beitrag zum Solar Decathlon Europe in Versailles errichtetes mobiles Passivhauses im textilen Design vor.
Um Strategien für den Brandschutz beim Einsatz von Textilbeton ging es im Vortrag von Dipl.-Ing. Georg Spennes, Geschäftsführender Gesellschafter des Ingenieurbüros BFT Cognos GmbH. Thematisiert wurden vor allem die Tragfähigkeit im Brandfall und der Verwendbarkeitsnachweis für Bauprodukte und Bausätze. Im Ausbau der Schnittmenge von Bautechnik, Architektur und dem gesetzlichen Rahmen liegt Zukunftspotenzial für Carbonfasern im Bauwesen. Die Prüfergebnisse zum Tragverhalten von Carbonbeton unter hohen Umgebungstemperaturen stellte Thomas Heiermann vom Institut für Baustoffforschung (ibac) vor. Prof. Dr.-Ing. Anya Vollpracht, ebenfalls ibac, erläuterte die Laboranalysen des Instituts zur Umweltverträglichkeit von Carbonbeton. Diese zeigten keine Umweltbedenklichkeiten, unabhängig von Betondeckung und Bewehrungsgrad.
Die Teilnehmer gewannen viele neue Einsichten in die Praxis des textilen Bauens. Die Pausen boten viel Gelegenheit, sich über die vielseitigen Anwendungen von technischen Fasern im Bauwesen entlang der gesamten Wertschöpfungskette auszutauschen. Eine gute Voraussetzung für das Hauptziel des ABE-Innovations-Netzwerkes: die Realisierung gemeinsamer Innovationsprojekte durch seine Mitglieder.

Robert Schild (Saint-Gobain), Georg Spennes (BFT Cognos), Prof. Anya Vollpracht (Institut für Baustoffforschung der RWTH Aachen University – ibac), Prof. Michael Raupach (Leiter ibac), Thomas Heiermann (ibac), Johannes Jansen (A. Frauenrath), Goar T. Werner (AACHEN BUILDING EXPERTS), Matthias Krüger (GKD – Gebr. Kufferath), Dr. Andreas Koch (Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen University). Foto: Sabine Schmidt, das-design-plus.de

Der 2. Workshop des ABE-Innovations-Netzwerkes Textiles Bauen begeisterte die Teilnehmer u.a. mit interessanten Praxisbeispielen. Hier das „Tor zum RWTH Campus Melaten“. Foto: Sabine Schmidt, das-design-plus.de

Weitere Bilder des Workshops finden Sie in der Galerie. Fotos: Sabine Schmidt, das-design-plus.de
Autorin: Dr. Kerstin Burmeister