Seit einiger Zeit ist auch die Tafel in Aachen aufgrund des Coronavirus geschlossen. Doch die ersten Haushalte bekamen wieder Lebensmittel von der Tafel. Ein neuartiger Lieferdienst an der Tafel macht es möglich. „Wir stellen gerade um vom Ladenbetrieb zum Lieferbetrieb“, berichtet Jutta Schlockermann, die Vorsitzende der Aachener Tafel. Damit reagierte man auf den Bedarf der Tafel-Kunden, die wegen der Corona-Krise seit dem 14.März den Laden an der Clemontstraße nicht mehr besuchen konnten, denn zu den den Kunden gehören auch ältere Menschen oder solche mit Vorerkrankungen – also Menschen aus der Corona-Risikogruppe, die sich besonders schützen müssen.
Ohne die Initiative des Aachener Unternehmens Carpus+Partner wäre dieser Dienst allerdings nicht möglich gewesen. Denn das Planungs- und Beratungsunternehmen mit Hauptsitz auf dem Campus Melassen stellt für den Lieferdienst Fahrzeuge und studentisches Personal zur Verfügung. „Es ist Zeit, unternehmerische Verantwortung zu übernehmen“, begründet Tobias Ell, Vorstand der Carpus+Partner AG. Zwar sei sein Unternehmen nicht direkt von der Corona-Krise betroffen, dennoch habe es die 50 studentischen Mitarbeiter nach Hause schicken müssen, um nicht zu viel Personal auf engem Raum zu versammeln. „Außerdem nehmen wir derzeit kaum noch Vor-Ort-Termine wahr. Wir setzen derzeit vermehrt auf Video-Konferenzen“, sagt Tobias Ell. Das klappe auch sehr gut, „führt aber dazu, dass unsere Fahrzeuge ungenutzt auf dem Parkplatz stehen. Als wir dann gehört haben, dass die Tafeln geschlossen werden, haben wir uns zu dieser Inititative entschlossen, um dabei zu helfen, die Menschen zu versorgen.
„Aachener Tafel- We care“ haben Ell und Kollegen diese Aktion getauft, und die komme bei den Studenten sehr gut an. So sind bis zu 20 Studierende mit drei e.GO-Autos sowie fünf von Velocity gesponserten Fahrrädern in Aachen unterwegs und stellen den Kunden der Tafel die Essenspakete vor die Tür. „Unsere Kunden, die beliefert werden, sind alle informiert. Zu ihm Schutz und zum Schutz der Studenten gibt es keinen direkten Kontakt zwischen Ihnen“, beschreibt Jutta Schlockermann.
In den Kisten sind klassische Tafelwaren, aber auch warme Mahlzeiten, die C+P im Bistro Restaurant Forckenbeck einkauft, die zu einer Notunterkunft in Rothe Erde geliefert werden. Damit werden auch Gastronomen unterstützt. Für diese Unterstützung sind Jutta Schlockermann und ihr Tafel-Team ausgesprochen dankbar. Sie weiß aber auch: „Mit nur einem Partner können wir das auf Dauer nicht stemmen. Wir können derzeit jede Hilfe gebrauchen.“ Zumal auch der symbolische Preis, den die Tafelkunden für die Lebensmittel üblicherweise bezahlen, beim Lieferdienst wegfällt. Auf Carpus+Partner jedenfalls kann sich die Tafel-Vorsitzende erstmal verlassen.
Mit dieser Initiative hat es C+P auch in die WDR Lokalzeit geschafft, hier das Video dazu.
Quelle: Aachener Zeitung (https://epaper.medienhausaachen.de/2.0/#/read/an-a1/today?page=14&article=80665955)
Bildquelle: Carpus+Partner AG