Die Aachener Architektin Sylvia Carola Schuster ist mit ihrem Start-up „Projektitekt“ für den diesjährigen rheinischen Gründerwettbewerb NUK (Köln) nominiert und unter die letzten 8 Teilnehmer gekommen. Die Prämierung findet diese Woche Mittwoch, 6. Mai 2020, statt, aufgrund der Corona-Beschränkungen allerdings nicht wie bisher als öffentliche Veranstaltung, sondern Online. Am Prämierungsabend werden die Pitches der 8 besten Teams online präsentiert, inklusive eines anschließenden Online-Votings und Vergabe eines Publikumspreises.
NUK-Schirmherr Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Wirtschaftsminister des Landes Nordrhein-Westfalen, wird die Gewinner verkünden. Diese erhalten als Preisgeld 7.500 Euro (1. Preis), respektive 3.000 Euro (2. Preis) oder 1.500 Euro (3. Preis) sowie ein umfangreiches Mediapaket für alle TeilnehmerInnen. Anmeldungen zur Online-Veranstaltung sind via NUK-Website möglich: https://www.neuesunternehmertum.de/termine/bpw24/
Projektitekt macht Planungsbüros effizient
„Ich glaube, dass Architekten vollkommen unterschätzt werden und die Komplexität ihrer Aufgaben vielen Bauherren nicht klar ist. Neben Entwurf und technischer Planung gehört auch die Koordination einer Vielzahl Projektbeteiligter zu den Aufgaben des Architekten. Strukturierte Prozesse und gute Kommunikation sind besonders wichtig.“ sagt die Gründerin: „Projektitekt will die Effizienz mittelständischer Architektur- und Ingenieurbüros steigern. Wir helfen Planern, ihre Bauprojekte termin- und kostengerecht abzuwickeln und weniger Fehler zu machen,“ erläutert die Architektin ihr Angebot: „Gängige Methoden des Projektmanagements, die in Großbauprojekten erfolgreich genutzt werden, passen wir auf die Bedürfnisse kleinerer Planungsbüros an. Ob professionelles Mängelmanagement oder digitales Projektcontrolling – es gibt viel Optimierungspotential: Die Aufgaben sind immer komplexer geworden, die gesetzlichen Anforderungen steigen stetig.
In der Folge werden Baukosten überschritten, Termine nicht eingehalten. Das habe ich als Architektin, Bauleiterin und Projektmanagerin häufig erlebt. Neben dem allgemein hohen Koordinationsaufwand bringen nun auch Fachkräftemangel und Digitalisierungszwang viele Büros an ihre Grenzen – da setzen wir an und zeigen den Planungsbüros, wie sie ihre Projektabläufe effizienter gestalten können. In Deutschland gibt es über 40.000 Architekturbüros, fast 25 % davon sitzen in NRW. Mehrere Architekturbüros, eine Bauunternehmung und einen Projektentwickler konnte ich schon als Kunden gewinnen.“
Der Bedarf einer Organisationsberatung für Architekten wächst nicht zuletzt durch die aktuelle Krise, sodass die Nachfrage stetig steigt: „Ich plane noch in diesem Jahr den Umzug in eigene Büroräume und die Einstellung des ersten Mitarbeiters.“ Momentan sind die Co-Working-Räume im DigitalHub in Aachen ihr Arbeitsplatz, wenn sie nicht gerade beim Kunden vor Ort ist.
Gründerin des nominierten Start-ups Projektitekt: die Aachener Architektin Sylvia Carola Schuster.
Foto: Günter Schäfer
Architektin mit hohen Zielen
Erfahrungen bringt die gelernte Architektin ausreichend mit: neben dem Studium in Aachen und Malaysia hat sie eine zehnjährige Berufserfahrung im In- und Ausland als planende Architektin, Bauleiterin und Projektmanagerin von Großbauprojekten. “Diese Erfahrungen zeigten mir, wie wichtig es für Architektur- und Planungsbüros ist, ihre Projekte richtig aufzusetzen und den Planungsablauf aktiv zu steuern. Nur so können sie die immer komplexer werdenden Bauaufgaben bewältigen“, betont sie. Den übergeordneten Blick behält sie auch bei ihrer privaten Leidenschaft als Segelflugpilotin und Fluglehrerin.
Projektitekt, Sylvia C. Schuster
Foto: Günter Schäfer
Schirmherr der NUK-Gründer-Akademie: Prof. Dr. Pinkwart
Prof. Dr. Andreas Pinkwart, NRW-Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie, ist Schirmherr der NUK-Gründer-Akademie: „Visionen sind unverzichtbar auf dem Weg, neue Ideen Realität werden zu lassen. Ideen für etwas, das es auf dem Markt noch nicht gibt und eine Zukunft, die dadurch positiv beeinflusst wird.“
Er betont die Bedeutung von neuen Unternehmen für den Standort NRW: „Als Land Nordrhein-Westfalen brauchen wir innovative Start-ups, denn die Gründerinnen und Gründer von heute sind der Mittelstand und die Großunternehmen von morgen. Langfristig hängt das Wachstums- und Beschäftigungspotenzial unserer Volkswirtschaft ganz entscheidend davon ab, wie erfolgreich wir in unseren Bemühungen sind, neues Wissen zu generieren und es schnell zur Anwendung zu bringen. Wir sind mehr denn je auf neue Ideen, Entwicklungen und Erfindungen angewiesen – von kreativen und innovativen Menschen, die sie erfolgreich machen: Menschen wie Sie.“
NUK unterstützt und fördert neue Unternehmen
Der NUK (Neues Unternehmertum Rheinland e.V.) ist eine Wirtschaftsförderungsinitiative, aktuell unter der Schirmherrschaft des NRW-Wirtschaftsministers Prof. Dr. Andreas Pinkwart, für Existenzgründer und bietet seit 1997 rheinischen Gründern aller Branchen jährlich ein umfangreiches, kostenfreies Coaching- und Weiterbildungsprogramm sowie vielfältige Gelegenheiten zum Netzwerken. Alle Teilnehmer am NUK Businessplan-Wettbewerb erhalten außerdem kostenlose Gutachten zu ihrer Geschäftsidee und die Chance auf Preisgelder.
Der Gründerwettbewerb NUK hat sich zu einer der größten Gründerinitiativen in Deutschland entwickelt: Seit 1997 wurden rund 10.000 Teilnehmer bzw. Teams bei der Realisierung ihrer Geschäftsidee unterstützt, darunter inzwischen auch viele Erfolgsgeschichten und bekannte Firmen, die sich in ihren Branchen nachhaltig etablieren konnten, beispielsweise die Smoothie-Firma true fruits, Hemoteq oder die Schulranzenmarke ergobag und Firmen wie Sedo, Solvent Innovation und Amaxa, die inzwischen erfolgreich verkauft worden sind, des weiteren Hidden Champions wie die Aachener Firma indurad, die in nur 10 Jahren mehr als 100 Arbeitsplätze schuf.
Projektitekt konnte mit seinem Pitch überzeugen und gewann den Publikumspreis. „Ich glaube, dass Architekten vollkommen unterschätzt werden und die Komplexität ihrer Aufgaben vielen Bauherren nicht klar ist. Strukturierte Prozesse und gute Kommunikation sind besonders wichtig.“, erklärt die Aachener Architektin.