Hintergrund
Das Einstein-Teleskop (ET) ist ein einzigartiges Forschungsvorhaben von globaler Ausstrahlung, mit dem sich Europa weltweit an die Spitze einer neuen Forschungsdisziplin setzen wird: Das Gravitationswellen-Observatorium der neuesten, dritten Generation wird fundamental neue Erkenntnisse zur Entstehung des Universums sowie der Entwicklung von Galaxien, Sternen und schwarzen Löchern hervorbringen. Mit dieser „Cutting edge“-Technologie ist nicht nur ein Qualitätssprung in der europäischen Forschungsinfrastruktur verbunden. Allein das Investment für diese Großforschungsanlage wird auf rund 2 Mrd. Euro geschätzt, es entstehen 500 direkte sowie 1.150 indirekte Arbeitsplätze und für den Betrieb bis 2080 werden weitere 2 Mrd. Euro veranschlagt.
Das Drei-Länder-Eck Aachen-Lüttich-Maastricht bewirbt sich neben Sardinien (I) als letzte geeignete Region in Europa für den Standort dieser Einrichtung. Das Teleskop soll geologisch möglichst störungsfrei in einer Tiefe von ca. 300 m unter der Erdoberfläche errichtet werden und wird aus einem Dreieck von je 10 km langen Seiten bestehen. Mit einer finalen Standortentscheidung auf europäischer Ebene wird im Jahr 2024 gerechnet, eine Inbetriebnahme der Anlage ist ab 2032 vorgesehen. In der Grenzregionen Flandern-Niederlande (B/NL) und Euregio Maas-Rhein (EMR) sind bereits zahlreiche vorbereitende Initiativen und Projekte mit einem Volumen von ca. 43 Mio. Euro in Umsetzung oder geplant, darunter die Errichtung und der Betrieb einer ET-Piloteinrichtung in Maastricht (ETpathfinder) sowie unterirdische Design- und Standortstudien sowie „Proof of Concept“-Projektforschungen (E-TEST).
Mit der Planung, dem Bau und dem Betrieb des Einstein-Teleskops verbindet sich die Aussicht auf eine Vielzahl anspruchsvoller und lukrativer Aufgaben für zahlreiche Unternehmen vor allem der High-Tech-Branche in der Drei-Länder-Region. Das einzigartige grenzüberschreitende Ökosystem aus Hochtechnologieforschung und innovativem Mittelstand (High-Tech-Start-ups und KMUs!), das die erweiterte Euregio Maas-Rheinauszeichnet, bietet jedoch noch deutlich mehr Potenzial, nämlich die Chance, die Wirtschaft direkt in die Entwicklung neuer Technologien, die das Einstein-Teleskop in der nächsten Dekade dringend benötigen wird, einzubinden!
ET2SMEs – Die neue grenzüberschreitende KMU-Initiative
Das Projekt ET2SMEs, das unter der Federführung der AGIT entwickelt und umgesetzt wird, fordert Innovation und Wettbewerbsfähigkeit der KMUs heraus und zielt darauf ab, neue Produkte und Dienstleistungen hervorzubringen. Diese Innovationen werden dem ET ein „Soft Landing“ in der Drei-Länder-Region ermöglichen. Gleichzeitig stellen die in grenzüberschreitender Zusammenarbeit von KMUs und Wissensgebern entstehenden neuen Produkte, Prozesse und Verfahren auf weitere, anspruchsvolle europäische und globale Märkte ab. ET2SMEs wird somit sowohl Brücke zwischen ET und KMUs sein als auch neue Innovationskräfte entfachen, selbst wenn das ET nicht in der Euregio Maas-Rhein errichtet werden sollte!
Das gemeinsam von den Projektpartnern entwickelte Projektdesign schlägt einen Bogen vom „Mapping“ der in der erweiterten EMR vorhandenen Kompetenzen in ET-betriebsrelevanten Schlüsseltechnologien so wie den ET-spezifisch geologisch-baulichen Technologien bis hin zur Finanzierung und Durchführung grenzüberschreitender Innovationsprojekte sowie Aufbau nachhaltiger grenzüberschreitender Zusammenarbeitsstrukturen. Wichtigstes Anliegen von ET2SMEs ist es, die grenzüberschreitende innovationsorientierte Zusammenarbeit von technologieorientierten Unternehmen (KMU-basierte Konsortien!) zu stimulieren und auf den Markt gerichtete Innovationen hervorzubringen. Für qualitätsvolle FuE-Vorhaben werden den euregionalen KMU-Partnern Innovationsgutscheine von 25.000 bis 50.000 Euro bereitgestellt.
In ET2SMEs arbeiten sieben erfahrene Wirtschafts- und Innovationsagenturen der Euregio Maas-Rhein eng zusammen: Von niederländischer Seite ist die Industriebank LIOF, von flämischer Seite die POM Limburg beteiligt. Aus der Wallonie wirken ULg Interface, Technologietransferstelle der Universität Lüttich, das Aeronautik-Cluster Skywin sowie die Technologieagentur Sowalfin mit, während aus Nordrhein-Westfalen das Landescluster NanoMikroWerkstoffePhotonics, NMWP.NRW GmbH, sowie (als Leadpartner) die AGIT mbH aktiv beteiligt sind. Die Einrichtungen PhotonDelta und Brainport Development (Niederländisch Nord-Brabant), AGORIA (Belgien), Pôle MechaTech (Wallonie) sowie ZENIT GmbH (NRW) flankieren das Projekt als assoziierte Partner. Darüber hinaus haben mehrere Einrichtungen in der erweiterten Euregio Maas-Rhein ihre Unterstützung signalisiert, darunter das Enterprise Europe Network (EEN), die RWTH Aachen, aus Rheinland-Pfalz die IHK Trier, die WfG Vulkaneifel und die Strukturfördergesellschaft Bitburg-Prüm, aus Ostbelgien die WfG Ostbelgien und aus der Wallonie die spi und das Cluster GreenWin.
Für ET2SMEs steht aufgrund des Auslaufens der EMR INTERREG VA-Programms nur ein beschränktes Projektbudget von 2,23 Mio. Euro zur Verfügung; hiervon werden rd. 1 Mio. Euro direkt den grenzüberschreitend kooperierenden Unternehmen zu Gute kommen. Die Laufzeit von ET2SMEs beträgt zudem abweichend von den üblichen 36 bzw. 42 Monaten lediglich 30 Monate: Projektstart ist der 1. März 2021; aufgrund des Programmendes wird der 31. August 2023 verbindliches Projektende sein.
Damit ihr Unternehmen mehr über die neuen Möglichkeiten rund um das Einstein-Teleskop erfahren kann und wir Ihre Produkte und Dienstleistungen näher kennenlernen, bitten wir Sie um Beantwortung eines
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Quelle: AGIT mbH