Die Situation ist eindeutig und dramatisch: Die Auswirkungen des Klimawandels werden immer spürbarer, die Versorgung mit fossilen Brennstoffen wird teuer und problematisch und Fachkräfte, die ganz konkret an den damit verbundenen Herausforderungen arbeiten, sind rar und äußerst gefragt.
Das Bauwesen ist sowohl durch die Erstellung der Bauwerke als auch durch deren Betrieb maßgeblich am Ressourcenverbrauch und den CO2-Emissionen beteiligt, etwa 30% der CO2-Emissionen in Deutschland gehen zulasten des Energieverbrauchs in Gebäuden, berücksichtigt man deren Erstellung mit energieintensiven Baustoffen wie Stahl und Beton stellt man fest, dass etwa die Hälfte des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen durch das Bauwesen bedingt sind.
Der Studiengang Smart Building Engineering (SBE) der FH Aachen setzt genau hier an: Er beinhaltet gebäudetechnische Themen (z.B. Heizung, Elektro, Gebäudeautomatisierung), in denen die Fragen von Energieanwendung im Gebäude vertieft werden. Und dieses in Verbindung mit Grundlagen zur Baukonstruktion und Architektur, um konkrete Lösungen zu entwickeln, die mit Respekt vor dem Bauwerk und seiner Gestaltung umsetzbar sind. Übergeordnetes Ziel ist dabei die Erhöhung der Effizienz und die Minimierung des Ressourcenverbrauchs.
Damit besteht ein passgenaues Angebot für die zentralen Fragestellungen dieser Zeit, wie sie in den globalen Zielen zur Nachhaltigen Entwicklung der Vereinten Nationen benannt werden. Wer also nicht nur bei “Fridays for Future” seinen Standpunkt vertreten möchte, sondern ganz praktisch etwas zur Verbesserung beitragen will, hat hier die Möglichkeit, sich dafür ausbilden zu lassen.
Der fachbereichsübergreifende Studiengang wird seit 2018 angeboten und verabschiedet nun seine ersten Studierenden. Und die Begeisterung über den Studiengang ist groß: „Mein Gesamtfazit zum Studium ist sehr positiv. Die Module wurden so ausgewählt, dass man mit fundiertem theoretischen Wissen und praktischen Skills auf die Arbeit in einem modernen Ingenieurbüro gut vorbereitet wird“, erklärt SBE-Absolvent Markus Többen. Kommilitonin Stefanie Bongard ergänzt: „Obwohl wir die ersten Studierenden waren, hat doch alles gut geklappt! Ich bin froh, diesen Weg gegangen zu sein. Besonders die Unterstützung durch die Professorinnen und Professoren war groß. Bei Fragen wurde man nicht alleine gelassen.“
Auch Studiengangsleiter Prof. Dr. Bernd Döring ist zufrieden: „Es steckte eine Menge Arbeit in der Entwicklung dieses Studiengangs, die von den drei beteiligten Fachbereichen geleistet worden ist; diese Arbeit trägt jetzt ihre ersten Früchte. Für die großartigen Absolventinnen und Absolventen, die sich auf diesen neuen Weg eingelassen haben und ihn erfolgreich gegangen sind, bin ich sehr dankbar. Wichtig ist auch die Unterstützung durch die Unternehmen zu erwähnen, die insbesondere durch die Gründung der Stiftung Smart Building Engineering nach außen sichtbar geworden ist. Darüber hinaus haben sie durch die Bereitstellung von Praktikumsstellen und Beiträgen für die Lehre und viele weitere Aktivitäten zum Gelingen beigetragen.“
Nach einem SBE-Studium können die Absolvent:innen direkt in den Arbeitsmarkt einschlagen. So bieten unter anderem Bauunternehmen, Planungsbüros oder Dienstleistungsunternehmen der Technischen Gebäudeausrüstung passende Stellen an. Die ersten sieben Absolventinnen und Absolventen haben alle interessante Stellen gefunden – sofern sie nicht noch mit einem Masterstudiengang ihren Ausbildungsweg fortsetzen.
Für das Wintersemester 2022/23 gibt es noch freie Studienplätze. Mehr Informationen zum Studiengang Smart Building Engineering gibt es hier.
[Quelle: Prof. Dr. Bernd Döring]