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Spannende Impulse beim 4. Tischgespräch „Klimaneutrales Aachen 2030“

7. Mai 2025

Das ambitionierte Ziel der Stadt Aachen, bis zum Jahr 2030 die Klimaneutralität zu erreichen, ist nur dann erreichbar, wenn alle an einem Strang ziehen. Viele Unternehmen engagieren sich in der Initiative, auch der ABE und viele seiner in der Region ansässigen Mitgliedsunternehmen. Bei den für alle Interessierten offenen Tischgesprächen tauschen sich die Verantwortlichen zum Stand der Dinge aus. Am 29. April 2025 fand das 4. Tischgespräch „Klimaneutrales Aachen 2030“ bei ABE-Mitglied BFT Gruppe in Aachen statt.

Andreas Kuchem, langjähriger freier ABE-Mitarbeiter und jetzt in der BFT-Unternehmenskommunikation tätig, moderierte charmant den kurzweiligen Abend. Gemeinsam mit ABE-Geschäftsführer Goar T. Werner begrüßte er die rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Dann ging es auch schon los:

BFT-Geschäftsführer Jens Reineke stellte den Gastgeber vor. 1984 gegründet ist BFT heute eine Unternehmensgruppe mit Gesamtdienstleistungsangebot für das Bauwesen mit fünf Standorten in NRW. Die Leistungen umfassen Planung, Beratung, Prüfung und Projektsteuerung für komplexe Projekte und interdisziplinäre Lösungen für Gebäude, technische Anlagen und Infrastruktur. Mehr als 300 Mitarbeitende setzen sich für die Realisierung der BFT-Vision ein: „Den Wandel in Energie, Gesundheit und Gesellschaft führend mitgestalten.“ Da gehört Nachhaltigkeit selbstverständlich mit dazu. Über 4.000 Projekte wuppten die BFTler allein 2024.

Anschließend gab Dr. Carin Jansen, Leiterin der Geschäftsstelle „Klimaneutrales Aachen 2030“, altbau plus, unter dem Titel „Klimastadtvertrag – Status Quo“ insbesondere einen Ausblick auf die weiteren Aktivitäten. Mehr als 150 Akteure, Organisationen und Unternehmen haben den Klimastadtvertrag inzwischen unterschrieben. Derzeit läuft ein Auswahlverfahren für eine:n Transformationsmanager:in für die Energiesystemwende zur Verstärkung der Geschäftsstelle, um die Partner:innen des Klimastadtvertrags bei der Umsetzung ihrer Projekte in den Sektoren Energie und Wärme zu unterstützen. Parallel werden die Bemühungen um die Gewinnung von Fördergeldern ausgeweitet. Und die Geschäftsstelle wird um Klima plus für die breite Öffentlichkeit erweitert. Am 16. Mai steigt die große Eröffnungsfeier.

Sehr konkret ging das Programm auch weiter: Kristina Tillmanns, Projektingenieurin Energieberatung bei BFT Enviri GmbH, stellte die Schritte der „BFT Gruppe auf dem Weg zur Klimaneutralität“ vor. So ist es BFT beispielsweise gelungen, den externen Gas- und Strombezug seit 2022 trotz gestiegener Zahl der Mitarbeitenden und Büroflächen um mehr als die Hälfte zu reduzieren. Photovoltaik und Ladesäulen spielen hier neben weiteren Maßnahmen ihre Rolle, ebenso Hybrid- und reine E-Fahrzeuge im Firmenpool oder die Reduktion des Papierverbrauchs durch Digitalisierung. 2025 will BFT, ergänzt durch weitere Maßnahmen, nicht nur den ersten Nachhaltigkeitsbericht fertigstellen, sondern auch ein Klimaschutzkonzept – und mit der Umsetzung starten.

Die Architektin und Leitung Klinikbau bei BFT, Nicole Bode-May, schloss mit wertvollen Denkanstößen an. In ihrem Impuls „Wie aktivierst Du Deine nachhaltige Verantwortung nachhaltig?“ vermittelte sie dem Publikum Kommunikationsstrategien, um Auftraggeber:innen für das nachhaltige Bauen zu gewinnen. Zentral dabei: den Fokus auf die Lebenszykluskosten des Bauwerks zu richten statt auf die reinen Baukosten, mit Best Cases und konkreten Praxisbeispielen zu überzeugen, technologische Entwicklungen und Innovationen zu vermitteln und stets die Umweltvorteile klar zu benennen (etwa den geringeren Energieverbrauch und CO2-Fußabdruck).

Den Abschluss der Veranstaltung machte Ina-Marie Orawiec, Geschäftsführerin OX2architekten GmbH und rethink*rotor, mit ihrer visionären Vorstellung „Design für die Ewigkeit – Reinkarnation als Prinzip der Kreislaufwirtschaft“. Sie plädierte für die Orientierung von Planung, Design, Bau und Lebensweltgestaltung generell an den Zielen der Nachhaltigkeit und weniger an einzelnen Maßnahmen. rethink*rotor lebt genau dieses Konzept. Rotoren von Windkrafträdern haben eine Lebensdauer von rund 20 Jahren. Ausgezeichnet mit zahlreichen Innovations- und Nachhaltigkeitspreisen geht es bei rethink*rotor darum, ausgediente Windkraftrotorblätter in der Bauwirtschaft zu nutzen. Das Material ist langlebig, korrodiert nicht, ist leicht und gleichzeitig stabil. Derzeit läuft das Forschungsprojekt power*stage, mit Förderung durch das Land NRW und die EU. Ziel ist die Nutzung ausgedienter Rotorblätter für hoch performante Freilichtbühnen in Zusammenarbeit von OX2architekten und dem Fachbereich der Hochschule Darmstadt mit weiteren Partnern.

Aus dem reichhaltigen Programm nahmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer viele Anregungen mit. Kein Wunder also, dass sie beim Get-together nach den Redebeiträgen intensiv in vertiefende Gespräche gingen. Ein gelungener Abend!


Andreas Kuchem und Goar T. Werner begrüßen die Teilnehmer:innen (Foto: Manuela Wetzel | ABE)


Dr. Carin Jansen gibt den Teilnehmer:innen einen Ausblick auf die weiteren Aktivitäten der Geschäftsstelle “Klimaneutrales Aachen 2030” (Foto: Manuela Wetzel | ABE)


Kristina Tillmanns stellt die Schritte der „BFT Gruppe auf dem Weg zur Klimaneutralität“ vor (Foto: Andreas Kuchem | BFT)


Wie lassen sich Auftraggeber:innen für nachhaltiges Bauen begeistern? Diese Frage thematisiert Nicole Bode-May in ihrem Vortrag. (Foto: Manuela Wetzel | ABE)


Referentin Ina-Marie Orawiec beim Get-Together im Gespräch mit Teilnehmer:innen (Foto: Andreas Kuchem | BFT)